- Roy
- Roy,1) [rɔj], Christine, eigentlich Kristina Royová ['rɔjɔvaː], slowakische Schriftstellerin, * Stará Turá (Westslowakisches Gebiet) 18. 8. 1860, ✝ ebenda 27. 12. 1937; schrieb erfolgreiche Romane und Erzählungen mit christlicher Thematik. Als Herausgeberin der Zeitschrift »Večernica« (ab 1925) trat sie für die tschechisch-slowakische Gemeinsamkeit ein.Werke: Romane: Bez Boha na svete (1897; deutsch Ohne Gott in der Welt); Za vysokú cenu (1903; deutsch Um hohen Preis); Vo vyhnanstve (1906; deutsch In der Verbannung); Moc svetla (1909; deutsch Die Macht des Lichtes); V slnečnej krajine (1910; deutsch Im Sonnenlande).2) [rwa], Claude, eigentlich C. Orland [ɔr'lã], französischer Schriftsteller, * Paris 28. 8. 1915, ✝ ebenda 13. 12. 1997; war in der Résistance und 1944-56 Mitglied der KPF; Kriegsberichterstatter und Reporter, u. a. in den USA, in China und in Nordafrika. Seine Lyrik ist vom Surrealismus, v. a. von L. Aragon, geprägt (»L'enfance de l'art«, 1942; »Un seul poème«, 1954; »Poésies«, 1970); in seinen Romanen behandelt er u. a. Schicksale der Kriegs- und Nachkriegszeit (»La nuit est le manteau des pauvres«, 1947; »À tort ou à raison«, 1955; »Le soleil sur la terre«, 1956). Ferner trat er mit literatur- und kunstkritischen Studien (»Descriptions critiques«, 6 Bände, 1949-65) sowie mit autobiographischen Werken hervor (»Moi je«, 1969; »Nous«, 1972; »Somme toute«, 1976).Weitere Werke: Romane: La mer à boire (1944); La traversée du Pont des Arts (1979).Tagebücher: Permis de séjour: 1977-1982 (1983); Temps variable avec éclaircies (1984); La fleur du temps, 1983-1987 (1988).Lyrik: À la lisière du temps (1984).3) [rwa], Gabrielle, kanadische Schriftstellerin, * Saint-Boniface (Provinz Manitoba) 22. 3. 1909, ✝ Quebec 14. 7. 1983; Schauplätze ihrer Romane und Erzählungen sind die östliche Prärieprovinz Manitoba (»La petite poule d'eau«, 1950, deutsch »Das kleine Wasserhuhn«; »Rue Deschambault«, 1955; »La route d'Altamont«, 1966, deutsch »Die Straße nach Altamont«), arktische Regionen (»La montagne secrète«, 1961; »La rivière sans repos«, 1970), aber auch die Großstadt, v. a. in ihrer sozialen Problematik (so in ihrem bekanntesten Roman »Bonheur d'occasion«, 1945).4) [rwa], Jules, französischer Schriftsteller, * Rovigo (heute Bouguera, bei Algier) 22. 10. 1907, ✝ Vézelay 15. 6. 2000; war Berufsoffizier der französischen Luftwaffe und nahm 1953 als Oberst seinen Abschied. Literarisch trat er mit Romanen (auch Essays und Dramen) hervor, in denen er - in der geistigen Tradition A. de Saint-Exupérys - v. a. seine Erlebnisse als Flieger und den Konflikt zwischen soldatischem Gehorsam und menschlichem Gewissen schildert.Werke: Romane: La vallée heureuse (1946; deutsch Das glückliche Tal); Le navigateur (1954; deutsch Der Überlebende); La femme infidèle (1955; deutsch Die Ungetreue); Les chevaux du soleil, 6 Bände (1968-75; deutsch Sonnenpferde); Le désert de Retz (1978); La saison des Za (1982).Essays: L'homme à l'épée (1957); Passion et mort de Saint-Exupéry (1964; deutsch Passion und Tod Saint-Exupérys).Berichte: La bataille de Dien Bien Phu (1963; deutsch Der Fall von Dien Bien Phu); Danse du ventre au-dessus des canons (1976).Prosagedicht: Chant d'amour pour Marseille (1987).5) [rɔɪ], Namba, eigentlich Nathan Roy Atkins ['ætkɪnz], jamaikanischer Schriftsteller und Bildhauer, * Kingston 25. 4. 1910, ✝ London 16. 6. 1961; geprägt von der mündlich überlieferten Kultur seiner Vorfahren, der entflohenen Sklaven (»maroons«), die sich im Bergland Jamaikas eine eigenständige Gemeinschaft aufbauten, führte er die traditionellen Berufe des Erzählers und Holzschnitzers fort; ab 1944 lebte er in England.Werke: Romane: Black albino (1961); No black sparrows (herausgegeben 1989).6) [rwa], Pierre, französischer Maler und Grafiker, * Nantes 10. 8. 1880, ✝ Mailand 26. 9. 1950; anfangs beeinflusst von den Fauves, wandte er sich in den 1920er-Jahren dem Surrealismus zu. Seine Bilder zeigen ungewöhnliche, zum Teil schockierende Zusammenstellungen von Gegenständen, in deren Gestaltung Roy Elemente der Trompe-l'Œil-Malerei einbezieht.7) [rɔɪ ], Ram Mohan, bengalisch Brahmane, * Radhanagar (Bengalen, heute West Bengal) 22. 5. 1772, ✝ Bristol 27. 9. 1833; kam als Steuerbeamter der Ostindischen Kompanie mit der europäischen Kultur in Berührung und widmete sich intensiv dem Studium des Christentums. Dabei beeindruckte ihn besonders die Ethik der Bergpredigt und die Person Jesu, den er als einen großen spirituellen Führer (Guru) der Menschheit verehrte. Im Christentum und im Islam, dessen Studium sich Roy ebenfalls widmete, glaubte er, einen den verschiedenen Religionen gemeinsamen Urmonotheismus zu entdecken. Da dieser in seiner Sicht auch die Grundlage der Upanishaden bilde, rief Roy die Bewegung Brahmasamaj ins Leben (1828), um den Hinduismus auf monotheistische Grundlage zu reformieren.8) [rɔj], Vladimír, slowakischer Lyriker, * Kochanovce 17. 4. 1885, ✝ Nový Smokovec (bei Poprad) 6. 2. 1936; evangelischer Geistlicher, bedeutender Vertreter der slowakischen Moderne; schrieb Liebes- und Naturlyrik sowie v. a. philosophische Reflexionen und mystische Meditationen.Werke: Gedichtsammlungen: Ked' miznú hmly (1920); Rosou a tŕním (1921); Cez závoj (1927); Perut'ou sudba máva (1927).
Universal-Lexikon. 2012.